Ein typischer Tag bei uns...

Ein geregelter Tagesablauf gibt den Kindern Halt und Geborgenheit. Aus diesem Grund sorgen wir für festen Rahmen, der dem Tag Struktur verleiht und uns dennoch genug Raum für spontane Aktivitäten lässt.

Ein Tag in unserer Kita

- aus der Sicht eines Kindes -

 

7:45 Uhr in Deutschland: Ich, Boris, gehe mit meiner Mama in die Kita. An der Garderobe mit dem Flugzeugzeichen bleibe ich stehen. Meine Mama möchte mir die Hausschuhe anziehen, das kann ich aber schon alleine: ich gehe ja schon ein ganzes Jahr

in die Kita. Wir gehen mit einem fröhlichen „Hallo“ in die Kleeblattgruppe und werden von den Erzieherinnen und den anderen Kindern, die heute früh da sind, freundlich begrüßt. Oh, auf dem Bauteppich geht die Post ab. Meine Freunde sind auch schon da. „Hallo Kumpels, ich komme!“ Mama ruft; sie will noch ein Küsschen, und winken muss ich auch noch - wie jeden Morgen. Jetzt aber schnell; ich möchte die Kinder fragen, ob

ich mitspielen darf.

 

8.00 Uhr, da kommt ja schon meine Erzieherin um mich abzuholen. Ich möchte aber noch etwas in der Kleeblattgruppe bleiben, also sag’ ich der Erzieherin Bescheid und gehe später in meine Gruppe. Die Kinder oben im Holzhäuschen sind aber heute laut. Die Kinder darunter in der Kuschelecke stört das nicht, die schauen sich mit der Erzieherin ein Bilderbuch an. Die Vier am Frühstückstisch scheint das auch nicht zu stören, denen schmeckt es. Jetzt habe ich auch Hunger. „Hey Kumpels, ich gehe frühstücken! Geht einer mit? Was gibt’s denn heute Leckeres?“. Die Auswahl ist wieder riesengroß, und das

meiste ist sehr gesund. Heute probiere ich das Obst da vorne mal aus, das kenne ich noch nicht.

 

9:00 Uhr, jetzt sind alle Kinder da. Prima, nun dürfen wir auch zum Spielen in den Flur, in den Eingangsbereich und auf das Außengelände. Ich schaue jetzt mal in meine Gruppe, mal sehen was da so los ist. Vorbei am Bewegungsraum, da ist heute richtig was los. Die Kinder dort hüpfen von dem Trampolin auf die dicke blaue Turnmatte. Das macht bestimmt Spaß. Vielleicht probiere ich das später auch mal aus. In der Gruppe. Was machen die Kinder denn da am Mal- und Basteltisch? Da muss ich mal hin. Ach, einige basteln, andere malen Bilder. „Boris, du hast am Frühstückstisch der Kleeblattgruppe etwas vergessen!“ So ein Mist, es hat schon wieder nicht geklappt, jetzt

muss ich doch noch spülen. Die Erzieherinnen passen auf, dass unsere Kindergartenregeln eingehalten werden. Prima, die Erzieherin hat mir meinen Platz am Basteltisch freigehalten. S O S, ich muss Pipi. Ab zur Toilette. Vorbei an den Kindern, die mit Lego spielen. Vorsicht auf dem Spielteppich, da liegen Puzzleteile und Spielkarten. Vorbei an dem Tisch, wo drei Kinder kneten. Achtung! Im Flur hat sich die Deutsche Bundesbahn ausgebreitet, überall sind Schienen verlegt worden. Apropos Eisenbahn, auch bei mir wird es höchste Eisenbahn. Endlich! Das ist noch mal gut gegangen. Beim  Händewaschen sehe ich die Loks, die Waggons, die Schranken und den Bahnhof. „Das habt ihr toll aufgebaut!“, ruft unsere Erzieherin im Vorbeihuschen. Ich glaube, die muss auch mal Pipi. Was ist jetzt hier los? Überall sind Kinder im Flur. Das sind ja Kinder aus zwei Gruppen. Einige Kinder der einen Gruppe nehmen ihre Turnbeutel und gehen dann rüber in den Mehrzweckraum zum Turnen. „Warum zieht ihr euch denn an?“ will ich von einem Kind aus der anderen Gruppe wissen. “Wir feiern heute Geburtstag.“ Toll! Wir haben gestern Geburtstag gefeiert. Da gab es einen Geburtstagskuchen, der war lecker! Oh weh, an der Malwand gibt es Tränen. Unsere Erzieherin ist schon da und regelt die Sache. „Boris, suchst du deine Freunde? Die sind schon draußen!“, ruft unsere Erzieherin. Dann ziehe ich mich schnell an und ab ins kleine Außengelände. Da können wir morgens mit dem Roller und dem Rädchen fahren oder im großen Sandkasten spielen. Mal  schauen, wer aus der Nachbargruppe da ist. Da geht schon die Türe auf und ein Kind ruft uns rein. Die Kinder in der Gruppe räumen auf und stellen mit der Erzieherin den Stuhlkreis.

 

11.00 Uhr, wieder im Gruppenraum. Oh, der Stuhlkreis wird gerade gestellt. Na, dann hole ich mir mal einen Stuhl und setzte mich neben meinen Freund da hinten. Die Erzieherin hilft einigen beim Anziehen der ganzen Sachen. Ich brauche keine Hilfe, ich bin ja schon groß. Aber der Emily kann ich mit der Jacke helfen, Reißverschlüsse kann ich prima schließen.

 

11.15 Uhr, wir sind die erste Gruppe auf dem großen Außengelände. Jetzt heißt es „freie Auswahl“. Sandspielsachen, LKW´s, Bagger, Schubkarren, Hüpfbälle usw. Auf dem Außengelände gibt es momentan viel zu entdecken. Hier liegen bunte Blätter, Stöcke, Tannennadeln: richtige Schätze. Was hat die Erzieherin noch mal erzählt, wie heißen die Dinger? Ach ja Bucheckern. Huch, gehen wir wieder rein? Jetzt muss ich mich aber beeilen. Die Suppe, die ich gekocht habe, kann ich ja meinem Freund aus der anderen Gruppe überlassen. Bin gespannt, was wir heute im Kreis machen.

 

11.50 Uhr, oh ja! Wir spielen heute im Kreis wieder Spiele zum Kennenlernen der neuen Kinder. Ich möchte heute mal anfangen. Bitte, bitte! Aber ich war ja gestern schon als erster dran. Wie? Ist der Morgen schon vorbei? Toll! Dann gibt es ja gleich Mittagessen.

 

12.30 Uhr: Heute gibt es Spaghetti, mein Lieblingsessen. Hmmm!

 

13.15 Uhr: Nach dem Essen das Zähneputzen nicht vergessen und dann machen wir es uns ganz gemütlich. Ich lege mich heute mal in die Kuschelecke und lausche der Geschichte, die dort von der Erzieherin erzählt wird. Bis ich plötzlich müde bin…Das war aber eine schöne Geschichte über eine kleine Kastanie. Genauso eine habe ich gestern draußen gefunden. Ob ich die auch einpflanzen kann? Ich bringe sie morgen einfach mal

mit, dann kann ich das ausprobieren.

 

14.00 Uhr: Da sind auch meine Freunde wieder, die hier kein Mittag essen.

 

15.30 Uhr: Oh, da kommt ja auch schon meine Mama! Noch schnell bei meinen Freunden und der Erzieherin verabschieden, dann kann ich ihr alles erzählen, was ich heute erlebt habe.